Möchte man sich auf einem Offroad-Gelände einmal so richtig austoben, sollte man sein Fahrzeug zum einen gut kennen und zum anderen im besten Fall einen Ansaugschnorchel am Fahrzeug besitzen. Dieser erlaubt es, mit dem Fahrzeug auch größere Pfützen unbeschadet zu überqueren, ohne dass dabei der Motor sprichwörtlich „absäuft“.
Welchen Nutzen bzw. Vorteil bringt ein Ansaugschnorchel?
Ein Ansaugschnorchel ist im Grunde keine neue Erfindung. Er ist mit einem Luftansaugrohr zu vergleichen, den bereits die U-Boote im Zweiten Weltkrieg besessen haben. Ein solches Luftansaugrohr lässt sich am Fahrzeug installieren und bringt eine Erhöhung der Wassertiefe eines Fahrzeugs mit sich. Für Fahrten abseits befestigter Straßen ist ein Ansaugschnorchel also ein praktisches Zubehör. Immerhin können gewöhnliche Fahrzeuge ohne entsprechende Nachrüstung lediglich Gewässer von einer Tiefe bis zu etwa 40 Zentimetern gefahrlos durchqueren. Ein solcher Ansaugschnorchel befindet sich serienmäßig in keinem Geländewagen. Daher gilt er als Zubehörteil für Offroad-Fahrzeuge.
Was bedeutet eigentlich der Ausdruck Wattiefe?
Ein Wasserloch auf einer Offroad-Strecke kann für serienmäßige Geländefahrzeuge schnell zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Anders sieht es aus, wenn das Fahrzeug durch einen Ansaugschnorchel eine entsprechend höhere Wassertiefe besitzt. Doch was bedeutet der Ausdruck „Wattiefe“ eigentlich und welchen Einfluss hat diese auf die Fahrleistung eines Geländewagens?
Was sagt die Kennzahl Wattiefe aus?
Der Wert Wattiefe gibt die Tiefe an, in der sich ein Fahrzeug über einen längeren Zeitraum unbewegt in einem stehenden Gewässer befinden kann, ohne dass es hierdurch zu technischen Schäden kommt.
Wodurch wird die Wattiefe beeinflusst?
Wichtig im Zusammenhang mit dem Ausdruck Wattiefe sind die Entlüftungsöffnungen am Getriebe und dem Differenzial. Bei einer Fahrt durch ein tieferes Gewässer werden diese unter Wasser gesetzt. Die Höhe der Luftansaugung hat mit diesem Wert übrigens nichts zu tun. Fährt man mit einem Fahrzeug in ein tieferes Gewässer ohne Ansaugschläuche, werden Auspuff, Lichtmaschine und Anlasser unter Wasser zwar noch funktionieren, die Motorelektronik wird jedoch sehr wahrscheinlich ihren Geist aufgeben. Die Wattiefe spiegelt also den Wert wider, an dem der Gegendruck für den Auspuff beispielsweise noch nicht so hoch ausfällt, dass man den Motor noch immer nicht abwürgen würde.
Welche Faktoren spielen für die Höhe der Wattiefe eine Rolle?
Abhängig von der Bauart des Fahrzeugs fällt die Höhe der Wattiefe entsprechend verschieden hoch aus. Folgende Faktoren sind unter anderem verantwortlich für die Höhe der Wattiefe:
- Die Höhe der Zündung am Motor
- Die Widerstandsfähigkeit der Elektronik gegen Wasser
- Die bauliche Höhe der Lichtmaschine
- Die ausreichende Abdichtung des Innenraums gegen das Eindringen von Wasser
Wie lassen sich höhere Wattiefen erreichen?
Normale Pkw können abhängig von den bereits genannten Faktoren Gewässer mit einer Tiefe von etwa 40 Zentimetern gefahrlos durchqueren, ohne dass man Sorge vor technischen Schäden am Fahrzeug haben müsste. Geländewagen lassen sich mit einem Ansaugschnorchel auch für größere Tiefen bereit machen.
Tipp: Neben einem Ansaugschnorchel lässt sich auch mit einem höher gelegten Auspuff der Wert der Wattiefe erhöhen. Hierbei ist aber auch auf Rückschlagklappen für den Auspuff bei einer entsprechenden Nachrüstung zu achten.
Wie funktioniert ein Ansaugschnorchel?
Aufgabe eines Ansaugschnorchels ist es, zum einen das Eindringen von Wasser zu verhindern. Zum anderen vermeidet ein Ansaugschnorchel aber auch, dass sich Staub im Filter eines Fahrzeugs absetzt. Somit stellt man die technische Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs auf einer Offroad-Strecke sicher und vermeidet Schäden am Motor unter diesen Belastungen. Durch einen Ansaugschnorchel ist der Motor also zusätzlich gegen Unreinheiten, die während der Fahrt in den Motorraum eindringen können, sicher.
Ein Ansaugschnorchel ist auch für sandige Strecken ein praktisches Zubehör
Der Ansaugschnorchel sorgt für einen höheren Lufteintritt. Je weiter oben sich der Lufteintritt befindet, umso weniger Schmutzpartikel werden in den Motorraum befördert. Entsprechend nützlich und nötig ist ein Ansaugschnorchel auch beim Durchqueren von Sanddünen. Ein Ansaugschnorchel vermeidet schließlich auch ein Eindringen von Staub in den Motorbereich und andere sensible Fahrzeugbereiche.
Ein Ansaugschnorchel hilft auch beim Sparen von Treibstoff
Ein angenehmer Nebeneffekt eines Ansaugschnorchels ist es sicherlich, dass sich damit Treibstoff einsparen lässt, weil die Filter sauberer bleiben – insbesondere in Zeiten stets steigender Spritpreise ein nicht zu vernachlässigender Vorteil. Zugleich lässt sich ein höherer Luftstrom erzeugen.
Ein Ansaugschnorchel verbessert die Fahrweise
Nicht zuletzt lässt sich mit einem Ansaugschnorchel auch die Fahrweise auf asphaltierten Straßen verbessern, weil sauberere und kühlere Luft in das Fahrzeug gelangt. Allerdings lässt sich dieser Vorteil eines Ansaugschnorchels nur bei höheren oder zumindest mittleren Geschwindigkeiten bemerken.
Bitte beachten: Für eine optimale Funktionsweise eines Ansaugschnorchels sollte dieser über eine perfekte Versiegelung und zusätzlich über eine optimale Abdichtung verfügen. Nur auf diese Weise lässt sich dann sicherstellen, dass mit dem Ansaugschnorchel die empfindlichen Fahrzeugteile ideal geschützt sind.
Eine tiefgründige Frage?
Lassen Sie uns zum Ende noch einmal auf den Begriff Wattiefe zurückkommen. Dieser Wert gibt an, wie tief eine Pfütze bzw. ein Gewässer auf einen unwegsamen Gelände sein darf, damit Sie mit Ihrem Fahrzeug das feuchte Hindernis schadensfrei überwinden können. Nun hängt die maximale Wattiefe aber nicht nur von den Lufteinlässen des Fahrzeugs ab, sondern auch davon, auf welcher Höhe das Steuergerät, die Lichtmaschine oder andere empfindliche Teile verbaut sind. Dies kann bedeuten, dass Sie ein Gewässer eben leider doch nicht passieren können, weil die Wattiefe nicht ausreichend ist. Mit einem Ansaugschnorchel bekommt der Motor zwar weiterhin frische Luft, die Fahrt müssen Sie aber dennoch abbrechen, weil die Elektronik sprichwörtlich baden gegangen ist.
Ein Ansaugschnorchel ist kein Wunderding
Ein Ansaugschnorchel ist also keine Wunderwaffe, praktisch aber natürlich, um die Wattiefe zu erhöhen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie aus Ihrem Geländewagen ein U-Boot zaubern können. Vorsichtig und mit Umsicht sollten Sie Ihr Fahrzeug also auch bewegen, wenn Sie einen Ansaugschnorchel installiert haben, damit der Motor jederzeit frische Luft atmen kann und sich nicht am Wasser verschlucken muss.
Fazit: Möchte man die Wattiefe seines Geländewagens erhöhen, dann kommt man um die Installation eines Ansaugschnorchels nicht herum. Ähnliches gilt auch für Fahrten durch Sanddünen. Ein Ansaugschnorchel ist grundsätzlich bei Offroad-Fahrzeugen zu empfehlen, wenn man den Motor sowie andere empfindliche Teile am Fahrzeug schützen möchte. In jedem Fall bestens gewappnet ist man mit einem Ansaugschnorchel, wenn es darum geht, durch stehende Gewässer zu fahren, ohne dabei Sorge vor technischen Schäden am Fahrzeug haben zu müssen.