Das Fahren mit einem Wohnwagen unterscheidet sich deutlich vom Führen eines normalen Pkw. Selbst, wenn Sie bereits seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten ein geübter und erfahrener Autofahrer sind, werden Sie diese Unterschiede spätestens bei der ersten Spritztour mit dem Wohnwagen bemerken. Dies beginnt bereits beim Handling des Fahrzeugs. Auch das Beschleunigungs- und Bremsverhalten eines Wohnwagens fällt anders aus als bei einem gewöhnlichen Pkw. Um Ihnen die ersten Schritte als Neuling am Steuer eines Wohnwagens zu erleichtern, haben wir Ihnen in diesem Artikel wertvolle Tipps zusammengestellt, die sich mit dem Fahren mit einem Wohnwagen beschäftigen.
Die Unterschiede zwischen dem Fahren mit Wohnwagen und Pkw beachten
Sehr wichtig ist es, das Verhalten des Gespanns aus Pkw und Wohnwagen sowohl beim Rangieren als auch in Kurven genau zu kennen. Insbesondere Anfänger unterschätzen beim Fahren mit dem Wohnwagen den verlängerten Bremsweg und vor allem die Fahrdynamik. Die Stützlast des Wohnwagens sowie die Anhängelast des Zugfahrzeugs sind die beiden wichtigsten Faktoren, welche die Fahrdynamik beeinflussen.
Goldene Regel für Anfänger beim Fahren mit dem Wohnwagen: Stabilisierung des Wohnwagens durch eine hohe Stützlast
Der jeweilige Hersteller benennt für jedes Zugfahrzeug eine maximale Stützlast. Hierbei handelt es sich um die maximale Kraft, die im Betrieb mit Anhänger vertikal auf die Anhängerkupplung einwirken darf. Meistens beträgt diese 75 Kilogramm. Der Wohnwagenhersteller wiederum gibt seinerseits für den Wohnanhänger eine maximale Stützlast an, die in der Regel 100 Kilogramm beträgt. Dabei gilt die Regel, dass die Neigung des Wohnwagens zum Pendeln umso geringer ausfällt, je höher die Stützlast ist.
Wie lässt sich die optimale Stützlast erreichen?
Dies geschieht durch eine korrekte Beladung des Wohnwagens. Damit erreichen Sie, dass die korrekte Last auf die Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs drückt. Die Folge ist ein ruhigeres Fahrverhalten des Wohnwagens hinter dem Zugfahrzeug. Der Wohnwagen neigt weniger zum Schaukeln, liegt besser auf der Straße und lässt sich leichter manövrieren.
Tipps für das Fahren mit dem Wohnwagen
Bleiben Sie entspannt
Die wichtigste Regel lautet, stets gelassen zu bleiben. Wenn es einmal nicht mehr weitergeht, dürfen Sie den Wohnanhänger auch einfach mal abhängen und ihn von Hand schieben. Das ist nicht peinlich, sondern zeugt von Umsicht.
Stellen Sie die Spiegel richtig ein
Stellen Sie zunächst die Weitwinkel- und Außenspiegel ein, ehe Sie sich auf Tour begeben. Sind die Spiegel korrekt eingestellt, dann können Sie sowohl das Heck als auch die Unterkante des Wohnwagens sehen. Achten Sie darauf, beim Rangieren und Fahren stets beide Seitenspiegel im Blick zu behalten.
Beachten Sie den Wendekreis des Gespanns
Machen Sie sich am besten bereits vor der ersten Fahrt mit dem Wohnwagen mit den größeren Abmessungen des Gespanns vertraut, die zu ungewohnten Effekten führen können. Einerseits dürfen Sie beim Abbiegen nicht zu früh einschlagen, um nicht den Bordstein mitzunehmen. Andererseits dürfen Sie jedoch auch nicht zu weit ausholen, da Sie ansonsten in die Spur des Gegenverkehrs geraten können.
Bremsen Sie, sobald das Gespann anfängt zu schlingern
Um das Gespann aus Pkw und Wohnwagen aus dem „Schleudergang“ wieder in die Spur zu bringen, bremsen Sie sofort ab. Damit sorgen Sie für erneute Stabilität. Um nicht aufzusetzen, sollten Sie bei steilen Auffahrten einen Helfer zur Seite haben, da das Heck des Wohnwagens oftmals sehr weit absinkt.
Behalten Sie die Breite und Höhe des Wohnwagens im Hinterkopf
Verkehrsschilder und niedrig herabhängende Äste können bei einem hohen Fahrzeug früher als gedacht ungewollten Kontakt verursachen. Beim Gespann aus Pkw und Wohnwagen fällt der tote Winkel größer aus als beim Pkw. Mit aufsteckbaren Außenspiegeln verschaffen Sie sich einen guten Überblick. Diese Außenspiegel sollten breiter sein als der Wohnwagen. Montieren Sie die aufgesteckten Außenspiegel jedoch ab, wenn Sie das Gespann aus Pkw und Wohnwagen am Straßenrand parken; andernfalls laufen Sie Gefahr, dass unachtsame Fußgänger dagegen laufen oder sie von unkonzentrierten Autofahrern abgefahren werden.
So gelingt das Einparken und Rückwärtsfahren
Eigentlich möchte man Rückwärtsfahren mit einem Gespann aus Pkw und Wohnwagen möglichst vermeiden. In manchen Fällen kommt man aber einfach nicht drumherum. Eine große Rolle spielt hierbei insbesondere der Überhang, also der Abstand von der Hinterachse bis zur Anhängerkupplung. Die Vielzahl an Pkw besitzt einen vergleichsweise kurzen Überhang. Dadurch soll die Gesamtlänge des Gespanns nicht zu lang ausfallen. Das Rangieren wird dadurch jedoch etwas schwieriger, weil die Vorderachse sehr weit drehen muss, damit man mit der kurzen Hebelwirkung des Überhangs noch eine relevante Lenkeinwirkung auf den Wohnwagen erzielen kann.
Fahrzeuge, die über einen längeren Überhang verfügen, benötigen hingegen geringere Lenkimpulse. Dies geht jedoch zulasten des Komforts bei der Federung. Das Fahrzeug wird also durch die Auflage der Stützlast mehr Nickbewegungen übertragen. Ehe Sie mit dem Gespann aus Pkw und Wohnwagen einparken oder rückwärts in enge Straßen einfahren, sollten Sie zunächst aussteigen und sich einen Überblick über die Lage verschaffen. Achten Sie dabei auch auf mögliche Hindernisse. Behalten Sie beim Rückwärtsfahren im Kopf, dass sich der Wohnwagen in die entgegengesetzte Richtung bewegen wird, die mit dem Lenkrad vorgegeben wird. Lenken Sie also nach rechts, wird der Wohnwagen nach links rollen.
Was bringt eine Rangierhilfe für den Wohnwagen?
Vielleicht war der Tag lang und erlebnisreich, wenn man dann spät am Abend zurück auf den Campingplatz fährt. Von so viel Abwechslung und Unterhaltung ist man etwas müde, es ist bereits dunkel und nun geht es noch daran, das Auto oder den Wohnwagen am entsprechenden Stellplatz einzuparken. Unter diesen Voraussetzungen ist dies nicht so einfach, wie man vielleicht zunächst denkt. Als echte Unterstützung erweist sich in diesem Fall eine Rangierhilfe. Damit gelingt das Rangieren und Manövrieren auch auf einem beengten Campingplatz sehr leicht und lässt sich innerhalb weniger Minuten ohne Stress, Komplikationen oder großen Aufwand erledigen.
Elektrische Rangierhilfe: Wie funktioniert das eigentlich?
Eine Rangierhilfe lässt sich vor oder hinter den Rädern montieren. Die Befestigung erfolgt am Fahrgestell. Die eingebauten Motoren sorgen für Druck auf den Reifen, sodass sich diese ganz genau steuern und lenken lassen. Dies lässt sich ganz einfach und komfortabel mit einer entsprechenden Fernbedienung erledigen. Auch Einparkvorgänge in kleine Lücken stellen mit einer Rangierhilfe kein Problem mehr dar, da Sie das Fahrzeug rückwärts und vorwärts langsam und koordiniert bewegen können.
Ein bekanntes Beispiel für eine solche elektrische Unterstützung beim Einparken und Rangieren ist die Rangierhilfe Mover GO2. Hierbei handelt es sich um eine vollautomatische Rangierhilfe, bei der sämtliche Funktionen elektrisch funktionieren. Dies bedeutet für Sie also, dass Sie den Wohnwagen ganz einfach und unkompliziert rangieren und einparken können – in jedem Fall also eine sinnvolle Unterstützung für den nächsten Campingurlaub. Wir von Sewert übernehmen den Einbau der Rangierhilfe übrigens gerne für Sie. Somit steht dem nächsten Ausflug mit dem Wohnwagen nichts mehr im Wege.
Fazit: Ein Wohnwagen bedeutet sehr viel Freiheit, wenn man unterwegs sein und die Welt entdecken möchte. Auf teure Übernachtungen in Hotels kann man einem Wohnwagen verzichten, denn ein einfacher Campingplatz tut es als Nachtlager in diesem Fall auch, ohne auf Privatsphäre und ein gemütliches Bett im heimeligen Wohnwagen verzichten zu müssen. Ehe man sich jedoch auf große Tour mit dem Wohnwagen begibt, ist es ratsam, zunächst ein paar Übungseinheiten einzulegen, um sich mit dem neuen Fahrgefühl vertraut zu machen. Auch das Manövrieren und Rangieren eines Pkw mit Wohnwagen, will geübt sein. Soll dies möglichst komfortabel geschehen, legen Sie sich mit einer Rangierhilfe am besten einen elektrischen Helfer zu, der Ihnen auch bei den schwierigsten Rangiermanövern verlässlich zur Seite stehen wird.