Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen frostiger werden, dann wissen Autofahrer, was ihnen demnächst blüht: die Rede ist natürlich vom morgendlichen Eiskratzen – eine überaus unbeliebte Tätigkeit. Glücklich dürfen sich Autofahrer schätzen, die eine Standheizung im Fahrzeug haben. Dann schmilzt die Eisschicht schnell und der Eiskratzer bleibt arbeitslos.
Wie funktioniert eine Standheizung?
Generell werden heutzutage unterschiedliche Typen von Standheizungen angeboten. Allen gemeinsam ist, dass sie ohne Einschalten des Motors das Auto beheizen. Die hierfür notwendige Wärme lässt sich durch das Verbrennen von Kraftstoff gewinnen. Dieser Kraftstoff wird über eine separate Kraftstoffpumpe aus dem Fahrzeugtank in die Standheizung befördert. Durch die Verbrennung wird das Kühlwasser aufgeheizt und mittels einer Pumpe umgewälzt. Die erwärmte Luft kann dann über das Gebläse in den Innenraum strömen und zugleich den Motor aufwärmen.
Welche verschiedenen Typen von Standheizungen gibt es?
Standheizungen lassen sich in drei verschiedene Typen unterscheiden:
- Eine reine Vorwärm-Heizung für den Motor, die elektrisch betrieben ist.
- Eine Luft- oder Wasserheizung, die mit Kraftstoff funktioniert.
- Eine Flüssiggas-Heizung für das Fahrzeug.
Eine Brennstoffheizung mit Wasser nutzt Kraftstoff, um das Kühlwasser zu erwärmen. Dieses beginnt zu zirkulieren und wärmt sowohl den Motor als auch den Innenraum dank des Gebläses auf. All diese Dinge benötigen Energie, die aus der Autobatterie kommt. Daher ist es wichtig, das Auto nach dem Nutzen der Standheizung zu bewegen, damit sich die Batterie wieder aufladen kann.
Eine Luftheizung die quasi für einen Dauerbetrieb ausgelegt ist, ist vor allem für Fahrzeuge empfehlenswert, die einen großen Innenraum besitzen, wie etwa Wohnmobile. Bei diesen Systemen kommt es nicht zu einer Erwärmung des Kühlwassers, sondern es wird Innen- und Außenluft angezogen und aufgewärmt. Daraufhin wird die erwärmte Luft im Fahrzeuginneren verteilt. Diese Heizart ist sparsamer da die Batterie nicht so stark belastet wir sie bei einer Wasserheizung und lässt sich auch über einen längeren Zeitraum, beispielsweise in der Nacht nutzen.
Eine elektrische Standheizung funktioniert ähnlich wie ein Tauchsieder. Hierbei wird ein Gerät am Motorblock oder in der Nähe des Kühlwasserschlauches angebracht. Auf diese Weise kommt es zu einer Erwärmung des Kühlwassers, was den Motor mit angenehmen Temperaturen versorgt. Ein solches System lässt sich vergleichsweise kostengünstig am Verteilerkabelsatz anschließen; jedoch lässt sich diese Form der Vorerwärmung nur schlecht unterwegs nutzen, da ein 230-Volt-Stromanschluss notwendig ist.
Welche Standheizung eignet sich für welches Fahrzeug?
Für welche Art von Standheizung Sie sich entscheiden sollten bzw. welche Ihr Fahrzeug benötigt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen der Fahrzeugtyp, das vorhandene Budget und das Alter des Fahrzeugs. Eine Standheizung trägt zwar zur Wertsteigerung des Fahrzeugs bei, ist jedoch nur lohnend, wenn das Auto nicht bereits auf seine Rente zusteuert.
Grundsätzlich lässt sich aber unabhängig davon fast jedes Fahrzeug mit einer Standheizung nachrüsten. Die am häufigsten genutzte Art bei Pkw ist die brennstoffbetriebene Wasserheizung. Wenn Sie Ihr Fahrzeug mit einer Standheizung nachrüsten wollen, ist dies wahrscheinlich auch in Ihrem Fall die richtige Wahl.
Welche unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es, eine Standheizung zu bedienen?
Besonders verbreitet ist die Bedienung der Standheizung per Fernbedienung. Mit dieser lässt sich die Standheizung entweder direkt einschalten oder aber eine Zeit definieren, zu der mit dem Vorheizen begonnen wird. Sehr praktisch hierbei ist, dass der Fahrzeugbesitzer bereits einige Minuten vor Fahrtantritt für wohlige Wärme im Inneren des Fahrzeugs und einen vorgewärmten Motor sorgen kann. Alternativ lässt sich die Standheizung auch im Fahrzeug einstellen – entweder direkt oder mithilfe einer Zeitschaltuhr.
Moderne Standheizungen können sich auf Wunsch auch mit dem mobilen Internet verbinden und lassen sich dann besonders komfortabel per App steuern. Hierbei ist kein separates Endgerät wie eine Fernbedienung notwendig. Das Smartphone oder Tablet genügen für die Aktivierung der Standheizung von jedem Ort aus. Das Starten der Standheizung ist natürlich in diesem Fall auch von einem PC aus möglich. So lässt sich die Standheizung aktivieren, ehe man sich auf den Weg zum abgestellten Fahrzeug begibt.
Wie hoch sind die Kosten für eine Standheizung?
Auf die Frage nach den Kosten lässt sich pauschal keine Antwort geben, da diese von verschiedenen Faktoren abhängen – unter anderem von der Leistungsfähigkeit und der Art der Standheizung.
- Wählen Sie beim Neufahrzeug eine Standheizung als Sonderausstattung, müssen Sie in der Regel mit Kosten zwischen 1.200 und 3.000 Euro, abhängig von Modell und Marke, rechnen. Solche Standheizungen lassen sich jedoch nur mit Neufahrzeugen ordern; ein Nachrüsten oder späteres Nachbestellen ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich.
- Motor-Vorwärm-Heizungen auf elektrischer Basis sind hingegen deutlich günstiger. Für entsprechende Modelle müssen Sie mit Kosten zwischen 150 und 600 Euro rechnen. Diese Typen von Standheizungen bringen heizen jedoch auch nur den Motor vor auf Betriebstemperatur; drehen Sie nach dem Motorstart gleich die Heizung im Fahrzeug auf, dürfen Sie sich aber auch bei elektrischen Motor-Vorwärm-Heizungen schnell über ein warmes Auto freuen.
- Echte Standheizungen in Form einer Luft- oder Wasserheizung erwärmen das Fahrzeug direkt, sind jedoch deutlich preisintensiver. Abhängig vom Anbieter müssen Sie mit Kosten zwischen ca. 1.300 und 3000 Euro rechnen. Inklusive ist hierbei jedoch auch ein professioneller Einbau der Standheizung.
- Standheizungen, die unabhängig arbeiten und mit Flüssiggas betrieben werden, werden nur für Reisemobile, Wohnwagen und Lkw angeboten. Die Kosten hierfür sind vergleichsweise moderat, da es einfache Modelle bereits ab etwa 1.100 Euro gibt.
Abhängig vom jeweiligen Fahrzeugmodell und Fahrzeugtyp können die genannten Preise auch höher ausfallen. Auch weitere Extras bei der Standheizung können die Preise in die Höhe schrauben. Verstehen Sie die genannten Kosten also als ungefähre Richtwerte, die nicht in Stein gemeißelt sind.
9 Vorteile einer neuen Standheizung
Eine moderne Standheizung bietet jedem Fahrzeugbesitzer zahlreiche Vorzüge und Annehmlichkeiten. Folgend finden Sie die neun Vorteile einer Standheizung.
Vorteile einer Standheizung 1: Höherer Komfort
Mit einer Standheizung sind Sie nicht nur befreit vom morgendlichen Freikratzen der Scheiben, denn eine Standheizung bietet Ihnen jederzeit ein angenehm warmes Fahrzeug per Knopfdruck, beispielsweise nach dem Sport oder nach einem Kinobesuch an einem frostigen Abend.
Vorteile einer Standheizung 2: Geringere Motorbelastung
Wussten Sie, dass der Motor durch einen Kaltstart etwa genauso belastet wird wie bei einer Fahrt von einer Strecke von 70 Kilometern auf der Autobahn? Diese Belastung für Ihr Fahrzeug können Sie durch eine moderne Standheizung deutlich verringern, da diese nicht nur den Innenraum erwärmt, sondern auch den Kühlkreislauf des Motors. Hierdurch umgehen Sie die besonders verschleißfördernde Kaltstartphase, was letztlich die Lebensdauer Ihres Fahrzeugs verlängert und auch für dessen Werterhalt nützlich ist.
Vorteile einer Standheizung 3: Geringerer Spritverbrauch
Ist der Motor Ihres Fahrzeugs bereits vorgewärmt, ist für das Starten sehr viel weniger Kraftstoff erforderlich, denn die Kaltstart- bzw. Warmstartphase des Motors entfällt. Den zusätzlichen Verbrauch, den eine Standheizung im Betrieb benötigt, können Sie dadurch sehr gut ausgleichen.
Vorteile einer Standheizung 4: Weniger Schadstoffe
Bei einem Warmstart eines Autos reduziert sich die Menge an Schadstoffemissionen um etwa 60 Prozent. Natürlich schont dies die Umwelt. Die Reduzierung an Schadstoffen ist daher ein gewichtiges Argument, das für die Nutzung einer Standheizung spricht.
Vorteile einer Standheizung 5: Ein Plus an Sicherheit
Pünktlich zum Fahrtantritt sorgen Sie mit einer Standheizung für abgetaute Scheiben. Damit haben Sie auch an einem kalten und frostigen Wintermorgen sofort freien Blick auf die Straße – einer sicheren Fahrt steht somit nichts im Wege.
Vorteile einer Standheizung 6: Die Standheizung als zuverlässiger Begleiter für das ganze Jahr
Der Winter in Deutschland dauert zwar offiziell nur vier Monate; Kälte in den Morgen- oder späten Abendstunden gibt es aber bei uns auch im September oder in den Frühlingsmonaten. Schnee und Eis im April sind keine Besonderheit mehr und häufig werden die ersten Frostgrade bereits im Oktober erreicht. Eine Standheizung kann somit deutlich länger als lediglich vier Monate im Jahr zum Einsatz kommen.
Vorteile einer Standheizung 7: Ein nachträglicher Einbau ist möglich
Für die Vielzahl an Fahrzeugen existieren spezifische Einbaukits, mit denen auch ein nachträglicher Einbau einer Standheizung möglich ist und sich schnell bewerkstelligen lässt.
Vorteile einer Standheizung 8: Standheizungen sind nicht nur im Winter sinnvoll
Eine Standheizung können Sie das gesamte Jahr über nutzen. Während das Gerät im Winter zum Heizen verwendet wird, können Sie es im Sommer zum Lüften nutzen. Ist es draußen zu warm, können Sie vor dem Einsteigen das Gebläse einschalten und somit die größte Hitze aus dem Innenraum des Fahrzeugs vertreiben.
Vorteile einer Standheizung 9: Was sind die Vorteile von hochwertigen Standheizungen?
Ein wesentlicher Kostenfaktor bei Standheizungen ist der gewünschte Bedienkomfort. Systeme, die mit einer Zeitschaltuhr daherkommen, ermöglichen es, Länge und Startzeit der Heizphase im Fahrzeug vorab zu programmieren. Hierbei handelt es sich um die preislich günstigste Variante, die für viele Autofahrer ausreichend sein dürfte. Zeitschaltuhren mit Funkfernbedienungen oder die Steuerung per App erlauben hingegen mehr Flexibilität. Sie können damit die Standheizung bereits vom Wohnzimmer aus anschalten, ehe Sie sich hinaus vor die Tür ins Kalte begeben.
Weitere Fragen und Antworten rund um die Vorteile einer Standheizung
Werden für alle Fahrzeuge auf dem Markt Standheizungen angeboten?
Ja, ob nun Limousine, SUV oder Kompaktwagen: für nahezu jedes handelsübliche Automodell existieren mittlerweile Lösungen auf dem Markt.
Wird der Wartungsaufwand beim Auto durch eine Standheizung erhöht?
Nein, eine besondere Wartung benötigen die Systeme nicht. Um die Lebensdauer der Standheizung nicht zu verkürzen, sollten Sie daran denken, sie das ganze Jahr immer mal wieder einzuschalten; zehn Minuten reichen dabei schon.
Wie hoch ist die Lebensdauer einer Standheizung in etwa?
Als groben Richtwert können Sie sich merken, dass eine Standheizung mindestens 3.000 Betriebsstunden halten sollte. Dies mag sich zunächst recht kurz anhören; diese Einschätzung ändert sich jedoch, wenn man sich eine Beispielrechnung vor Augen führt: Nutzen Sie die Standheizung sechs Monate im Jahr jeden Tag etwa eine halbe Stunde, bedeutet dies eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren.
Ist der Verbrauch an Kraftstoff durch eine Standheizung deutlich höher?
Mit dieser Frage haben sich verschiedene Prüfinstitute, unter anderem auch der TÜV, näher beschäftigt. Wir können an dieser Stelle Entwarnung geben, denn der Verbrauch des Autos liegt beim Kaltstart auf den ersten Kilometern ungefähr um das Doppelte über dem Normwert – abhängig vom jeweiligen Motorkonzept und der Umgebungstemperatur.
Wenn ein Diesel im betriebswarmen Zustand normalerweise sechs Liter auf 100 Kilometer verbraucht, beträgt der Mehrverbrauch in der Kaltstartphase auf einer Strecke von fünf Kilometern bis zu 0,6 Liter. Mit einer Standheizung lässt sich die Kaltstartphase verkürzen – bei einem vergleichsweise geringen Spritverbrauch. Lassen Sie die Standheizung etwa eine halbe Stunde lang laufen, benötigt sie etwa 0,2 Liter Treibstoff. Etwa die Hälfte hiervon lässt sich durch den geringeren Verbrauch in der verkürzten Warmlaufphase kompensieren.
Ist es nicht effektiver, den Motor warmlaufen zu lassen?
Nein, da sowohl der Verbrauch als auch die Schadstoffbelastung dabei deutlich höher ausfallen. Darüber hinaus ist es vom Gesetzgeber untersagt, ein Fahrzeug unnötig laufen zu lassen. Dies kann mit einem Bußgeld in Höhe von zehn Euro sanktioniert werden. Zudem stellt das Warmlaufenlassen des Motors nicht die schnellste Variante dar. Neue Generationen von Standheizungen erledigen dies deutlich schneller. Häufig benötigen Standheizungen nur noch eine Viertelstunde oder 20 Minuten zum Warmwerden. Möglich machen dies eine intelligente Ansteuerung der Wasserkreisläufe im Fahrzeug sowie integrierte Thermomanagement-Funktionen.
Ist eine Standheizung stark belastend für die Batterie?
Eine Standheizung benötigt Strom für ihre Steuerfunktionen. Aus diesem Grund ist es ratsam, sie auch im Winter nicht länger als notwendig laufen zu lassen. Insbesondere bei Kurzstrecken sollte man auf eine moderate Betriebszeit achten. Als Faustregel gilt hierbei, dass die Fahrzeit etwa der Heizzeit entsprechen sollte. Jedoch ist eine Standheizung nur in seltenen Fällen verantwortlich für einen leeren Akku. Dies gilt vor allem für moderne Systeme, bei denen nur kurze Laufzeiten notwendig sind.
Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kommt es zu einer Beeinträchtigung des Akkus aufgrund der verlangsamten chemischen Reaktionen. Wenn bei einer Temperatur von minus zehn Grad noch 65 Prozent der Leistung vorhanden sind, stehen bei einer Temperatur von minus 22 Grad lediglich 50 Prozent zur Verfügung. Dies bedeutet, dass eine in die Jahre gekommene Batterie im Winter schneller den Geist aufgibt. Oder Sie lassen sich eine Zweitbatterie einbauen, die nur für die Standheizung genutzt wird.
Wie einfach ist die Bedienung einer Standheizung?
Während Autofahrer damals noch die Zeituhr für die Heizung im Wagen programmieren, die Lüftung ausrichten und die Gebläsestufe vorwählen mussten, gehört dies bei modernen Systemen der Vergangenheit an. Heutzutage lassen sich Standheizungen ganz komfortabel via Fernbedienung oder über Apps auf dem Smartphone oder dem Tablet steuern. Der Vorteil an der Steuerung per App ist, dass es im Gegensatz zu einer Fernbedienung keine Begrenzung in Sachen Reichweite gibt. Ebenso müssen Lüftung oder Gebläse bei neuen Geräten nicht mehr eingestellt werden, da dies von der Elektronik erledigt wird.
Lässt sich eine Standheizung auch selbst nachrüsten?
Prinzipiell ist dies möglich und Sie werden viele Anleitungen dazu finden, wie Sie am besten eine Standheizung nachrüsten können. Jedoch empfehlen wir Ihnen, dies von einem Fachmann erledigen zu lassen; schließlich ist der Einbau einer Standheizung recht aufwendig und mit dem Anschluss an die Kraftstoffleitung auch nicht ungefährlich.
Der Einbau dauert etwa sieben bis acht Stunden. Hierfür müssen Verkleidungsteile im Motorraum entfernt werden sowie neue Anschlüsse an Batterie, Tank und dem Heizgebläse gelegt werden.
Fazit: Die Vorteile einer Standheizung bieten viel Komfort – nicht nur an kalten Tagen
Nicht nur in der kalten Jahreszeit ist eine Standheizung eine lohnende Investition. Natürlich denken Autofahrer zunächst daran, dass sie mit einer Standheizung befreit vom lästigen Eiskratzen an einem frostigen Wintermorgen sind. Eine Standheizung kann mit ihrem Gebläse jedoch auch im Sommer für angenehme Temperaturen sorgen, indem sie den Innenraum des Fahrzeugs von heißer Luft befreit.
In Sachen Umweltverträglichkeit und Spritverbrauch müssen sich Autofahrer keine Sorgen machen, wenn sie sich für den Einbau einer Standheizung entscheiden. Für Personen, die regelmäßig nur Kurzstrecken fahren, ist eine Standheizung im Fahrzeug jedoch nur bedingt geeignet, da eine kurze Strecke nicht dazu ausreicht, um die Autobatterie wieder entsprechend aufzuladen. Es gilt hierbei die Regel, dass die Fahrzeit mindestens der Heizzeit entsprechen sollte, um nicht irgendwann über eine leere Autobatterie klagen zu